Schlesische Gesangbücher 1525-1741
Zur Problemstellung: Gesangbucher lassen sich - wie etwa auch die Bibel - nicht ohne weiteres mit anderen Buechern vergleichen. Sie sind gewichtige Zeitdokumente, die vom Charakter kirchlichen Lebens, vom Glauben wie auch von privater Froemmigkeit der jeweiligen B evoelkerungsgruppe und Region Zeugnis ablegen. Diese Erkenntnisse spiegeln sich im Prozess ihrer Entstehung, Gestaltung und Rezeptio n wider und lassen deutlich werden, in wieweit hier die vielfaltigen Wechselwirkungen unterschiedlicher Strómungen und Fachrichtunge n zusammentreffen bzw. sich ueberlagern koennen. Mit der vorliegenden Studie wird eine Gattung dokumentiert, die ueber Jahrhunderte hinweg fester Bestandteil eines Schlesienbildes g ewesen ist. Denn obwohl die Gesangbuecher als theologische, kirchenmusikalische und ferner literarische Quellen aus der Forschung ni cht mehr wegzudenken sind, ist ihre kulturgeschichtliche Bedeutung vielfach unterschatzt worden. Aus diesem Grund erwaechst besonder s fuer den historischen Raurn Schlesien die Legitimation, die hier edierten Gesangbucher als Gegenstand regionaler, per se interdisz iplinaer angelegter Untersuchungen zu fokussieren, um auch anhand dieses Quellenfundus dem facettenreichen, durch die Tradition der Boehmen, Polen und Deutschen gepraegten Kulturbild der Region Aus-druck zu verleihen.
- author: Anna Mańko-Matysiak